Mittwoch, 1. September 2010

Von der Einsamkeit und ihren Launen..

Der erste Septembertag neigte sich dem Ende, als ich entschied,
doch noch einen kleinen Spaziergang zu machen. Der Schnee bedeckte die
Berge bereits bis zur Hälfte ins Tal und warm war es nicht gerade draußen.
Da ich eigentlich mehr als nur erschöpft war, vom Arbeiten und
anderen kraftraubenden Dingen sollte die Runde klein werden, nur zum
Denken und kurz abschalten. Am Ufer der Ache entlang beruhigte mich
das plätschern des wild strömenden Wassers, höher und breiter als
sonst ergoss sich der Fluß. Ich fand einen Igel und beobachtete ihn, er schien
gerade auf Nahrungssuche zu sein. Nur schwer konnte ich mich von
ihm losreißen, doch diie Kälte trieb mich schneller voran, und ich wählte
erstmalig einen Weg im Dorf, den ich noch gar nicht kannte. Der Himmel
war voller Wolken, ich hielt immer wieder ausschau nach Sternen, doch vergebens.
Ohne Beleuchtunge an Straßenrändern oder Häusern schlenderte ich
planlos durch die Gegend und versuchte daran zu denken, wie heiß es
letzte Woche doch noch war. Das sollte aber nicht bedeuten, dass ich mir das
warme Wetter herbei wünschte, schließlich liebe ich den Herbst.
Doch auch die schönste Jahreszeit hat ihre Kehrseite und ich
bekam sie zu spüren. Die Melancholie, die Einsamkeit in rauhen feuchten
Nächten, wenn man weiß, man geht alleine über nasse Felder und Straßen,
wenn dir niemand zeigt, hinter welchen Bäumen der Nebel hängt, das zerfrisst
einen innerlich, wenn niemand da ist. Ich hielt
mich an dem Gedanken der
Vereinsamung fest. Ich sehnte mich nach
einer Interaktion, egal welcher Art,
doch ich wusste der Impuls
geht vorbei. Ich versuchte also diesen
Wunsch zu verdrängen und es gelang mir auch relativ gut.
Nur ein kleiner
Gedanke noch hegte dieses Ansinnen,
als die Wolken sich auseinander schoben und der Sternenhimmel sich doch noch zeigte.

Ich wusste nun, ich bin nicht einsam, sondern es war lediglich ein Gefühl,
dass mich kurzzeitg einsam machte.



Einsamkeit ist der Weg, auf dem das Schicksal den Menschen zu sich selbst führen will.
-
Hermann Hesse




1 Kommentar:

  1. hey

    "... wenn dir niemand zeigt, hinter welchen Bäumen der Nebel hängt,..." find ich toll diesen satzteil - auch der rest des textes gefällt mir gut!
    mfg

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